Volksbank Süd-Emsland eG unterstützt die Gründung der Schülergenossenschaft School-Stuff

In der Rechtsform einer Genossenschaft gründete sich jetzt an der Oberschule in Spelle die Schülergenossenschaft "School Stuff". Zweck und Gegenstand der Genossenschaft ist in erster Linie der Verkauf von Schulmaterialien. Die Waren werden bei ortsansässigen Unternehmen eingekauft.

Begrüßungsrede von Heinz Feismann,
Vorstandsmitglied der Volksbank Süd-Emsland eG


Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Damen und Herren,

zuerst einmal möchte ich mich, als Vorstandsmitglied der Volksbank Süd-Emsland eG - auch im Namen meiner Kollegen Bernhard Hallermann und Reimund Kempkes -, ganz herzlich für die Einladung zur heutigen Gründungsveranstaltung der Schülergenossenschaft „School Stuff“ bedanken.

Ich spreche für unsere ganze Volksbank, wenn ich sage, dass die Bildung und die Zukunft unserer nachfolgenden Generationen uns sehr am Herzen liegt – und das natürlich insbesondere in unserer Region. So kooperieren wir bereits heute in vielfältiger Weise mit den Schulen in und um unser Geschäftsgebiet. Hier, an der Oberschule in Spelle, beteiligen wir uns beispielsweise aktiv beim Planspiel: Investor und führen Bewerbungstrainings für die Schülerinnen und Schüler durch.

Es freut uns sehr, dass wir nunmehr auch die Gründung dieser neuen Schülergenossenschaft aktiv begleiten können. Gerade heute, in der Zeit von Wirtschafts- und Finanzkrisen, beweist sich das Genossenschaftsmodell als stabilisierender Faktor am Wirtschaftsmarkt und erfährt sowohl von Politikern als auch von Wirtschaftsexperten besondere Wertschätzung. Genossenschaften gibt es seit über 150 Jahren. Sie verdanken ihre Gründung zwei großen Sozialreformern des 19. Jahrhunderts: dem Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen aus dem Westerwald und dem Richter Hermann Schulze aus Delitzsch. Es war die Zeit der industriellen Revolution. Die „kleinen Leute“, Handwerker, Bauern und Gewerbetreibenden kämpften ums Überleben. In dieser großen Krise riefen Raiffeisen und Schulze-Delitzsch zur Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung auf und gründeten die ersten Genossenschaften. Von nun an waren die „kleinen Leute“ Marktpartner, kauften gemeinsam ein, produzierten und gaben sich gegenseitig Kredite. Diese Genossenschaftsidee, die für soziale und demokratische Entscheidungsfindung, Solidarität und gleichberechtigte Förderung der Mitglieder sowie Mitsprache und Mitbestimmung jedes Einzelnen steht, ist heute noch genauso modern und attraktiv, wie vor 150 Jahren. Diese Grundidee erreicht nun auch Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, mit der Gründung Eurer eigenen Genossenschaft „School Stuff“.

Für mich als Vorstand der Volksbank Süd-Emsland, einem der direkten Nachfolgeunternehmen der Gründerväter, ist es eine besondere Freude, hier und heute dabei zu sein. Und wir werden noch einen Schritt weiter gehen. Während der Gründungsvorbereitung entstand die Idee der Übernahme einer Patenschaft durch uns, um hierdurch die Nachhaltigkeit der Zusammenarbeit zwischen unseren Genossenschaften zu dokumentieren. Hierzu haben wir uns sofort bereit erklärt und mit Herrn Klöhn, als Schulleiter, und dem projektbegleitenden Lehrer, Herrn Bemboom, die Unterzeichnung einer Patenschaftsurkunde am Ende dieser Gründungsversammlung vereinbart. Ziel dieser Patenschaft ist die Zusammenarbeit zwischen Schule und unserer Bank, um den Schülerinnen und Schülern Einblicke in konkrete wirtschaftliche, ökologische und soziale Zusammenhänge zu ermöglichen. Eine gute genossenschaftliche Zusammenarbeit setzt wirtschaftliches Denken, Solidarität und verantwortungsvolles Entscheiden im Sinne der Gemeinschaft voraus. Gemeinsam wollen wir diese nachhaltigen Kompetenzen für die Arbeit in einer Schülergenossenschaft aufbauen und darüber hinaus die Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben vorbereiten. Und wie es sich auch sonst im Leben gehört, kommt ein Pate nicht mit leeren Händen. Gerade zu Beginn benötigt jedes Unternehmen Startkapital, um erfolgreich am Markt tätig sein zu können. Hier möchten wir der Schülergenossenschaft „School Stuff“ mit einer Spende in Höhe von 500 Euro als Gründungskapital unter die Arme greifen. Herr Bemboom und Herr Klöhn, darf ich Ihnen, stellvertretend für den gleich noch zu wählenden Vorstand der Schülergenossenschaft, diesen Scheck symbolisch überreichen?

Abschließend bleibt mir nur noch, allen beteiligten Schülerinnen und Schülern viel Erfolg aber auch viel Spaß mit ihrer neuen Schülergenossenschaft zu wünschen – dies gilt im Besonderen auch für die gleich zu wählenden Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.

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